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Hannover Messe 4.0: Industrie 4.0 setzt sich durch

29. Mai 2017

Digitalisierung, Informationstechnik und Vernetzung erobern die Industrie. Die Hannover Messe wird immer stärker zur Anwendungsmesse für Technologien aus der ITK-Branche. Das hat die diesjährige Auflage der weltgrößten Industriemesse in Hannover eindrucksvoll vorgeführt.

Roboter

Roboter bestimmen die Bilder der Hannover Messe 2017. Sie zeigen nicht einfach starke Maschinenarme, die schwere Gegenstände bewegen und montieren, sondern sensible, schnelle Automaten, die ihre Fähigkeiten in der direkten Interaktion mit Menschen ausspielen. Die viel bestaunten Exponate verbinden aktuelle ITK-Technologien zu konkreten Lösungen: Sensoren erfassen Messwerte in Sekundenbruchteilen, geben sie vernetzt an Prozessoren weiter, die sie verarbeiten und die passenden Stellgrößen quasi als Antwort ermitteln, die sie an Motoren weitergeben. Als „Cobots“, collaborative Roboter für die Zusammenarbeit mit dem Menschen, zählten sie auf der Hannover Messe zu den Besuchermagneten.

Die Digitalisierung erfasst die Industrie in ihrer ganzen Bandbreite. Keine Branche bleibt unberührt. Als rollende Beispiele dienen gerne Autos mit Elektronantrieb. Galten vor wenigen Jahren Automobilhersteller noch als Exoten auf IT-Messen wie CES in Las Vegas und CeBIT in Hannover, haben sie sich dort mittlerweile als feste Größen etabliert. Und auch auf der Leitmesse der Industrie dürfen sie nicht fehlen. Unternehmen wie BMW erklären, wie sie sich die Mobilität der Zukunft vorstellen – mit Autos, die nicht nur zu einem großen Teil von Robotern hergestellt werden, sondern auch selbst als autonom fahrende Roboter fungieren. Angetrieben werden sie von erneuerbaren Energien ohne Emissionen – das Thema, dem BMW seine Präsentation in Hannover gewidmet hatte. Energie war denn auch das zweite Topthema der Hannover Messe 2017.

Unangefochten an Platz Nummer 1 stand das Thema Industrie 4.0. Hier zeigt schon die Vokabel, dass Deutschland durchaus eine gute Chance hat, im globalen Wettbewerb eine Spitzenposition einzunehmen: Sprach man international vor zwei, drei Jahren noch vor allem von der „Smart Factory“, und nur in Deutschland nutzte man die Vokabel „Industrie 4.0“, hat sich mittlerweile eben diese Bezeichnung weltweit verbreitet. Industrie 4.0 umfasst dabei die intelligente, vernetzte Produktion. Sie steht für die flexible Herstellung und nutzt die Potenziale der Digitalisierung. Dazu gehört etwa auch der „digitale Zwilling“ einer realen Fabrik, wie Siemens ihn in Hannover zeigte, aber auch Roboter, wie sie Kuka und Festo präsentierten.

Finger am Tablet

Einer Studie zufolge, die der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) auf der Hannover Messe vorstellte, eröffnen Digitalisierung und Industrie 4.0 hoch entwickelten Volkswirtschaften die Chance, ans Ausland verlorene Produktionsarbeitsplätze zurückzugewinnen: Zum einen fallen bei erhöhter Automatisierung die höheren Arbeitskosten weniger ins Gewicht. Zum anderen erleichtert die Rückverlagerung mehr Flexibilität, die für eine kundenorientierte, individualisierte Herstellung unerlässlich ist. Logisch, dass deshalb auf der Hannover Messe Aufbruchstimmung herrschte.

Das Thema Digitalisierung wird die Leitmesse der Industrie auf jeden Fall noch länger beschäftigen. Die beiden großen Veranstaltungen in Hannover, CeBIT und Hannover Messe, rücken damit inhaltliche immer näher zusammen. Wurde die CeBIT einst als Ausgründung der Hannover Messe geschaffen, um der damals neuen Büro- und Computertechnik ausreichend Fläche bieten zu können, gibt es mittlerweile eine gewisse Entwicklung, dass Aussteller von der ausgegründeten CeBIT zur Hannover Messe ziehen. Prominentestes Beispiel: Microsoft. Der größte Softwarekonzern der Welt war in diesem Jahr nicht mehr mit einem eigenen Stand auf der CeBIT vertreten, zeigte aber sehr wohl auf der Hannover Messe, was er für die Industrie zu bieten hat.

Es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass CeBIT und Hannover Messe wieder eins werden – dafür sind beide Veranstaltungen einfach zu groß. Selbst das riesige Messegelände in Hannover bietet dafür nicht ausreichend Platz. Und so werden auch im nächsten Jahr beide Messen wieder ihr Publikum in die niedersächsische Landeshauptstadt ziehen.

Übrigens: Telefónica treibt die Digitalisierung voran, damit Kunden die ganze Bandbreite smarter Vernetzung nutzen können. Wie das konkret in der Praxis aussieht, können Sie am 27. September 2017 auf dem Digital Innovation Day (DID) in München erleben. Hier präsentieren Telefónica , Partnerunternehmen und Kunden Lösungen, wie Technologie dazu beiträgt, im Internet der Dinge neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.

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