ChatGPT: Alternativen zur KI-Lösung von OpenAI
30.10.2025
Das Wichtigste auf einen Blick
- Claude ist fokussiert auf Sicherheit, Präzision und ethische KI.
- Die multimodale Google-KI Gemini ist perfekt in das Android-Ökosystem integriert.
- Perplexity ist eine KI-Suchmaschine mit Webzugriff und transparenten Quellenangaben.
- Microsoft bietet mit Copilot einen smarten Assistenten für Word, Excel und Co.
- DeepSeek ist eine Open-Source-KI mit Fokus auf Analyse, Logik und Kontrolle.
ChatGPT startete den Hype und viele Alternativen folgten
ChatGPT ist mittlerweile die meistgenutzte KI-Plattform der Welt: Mit dem Launch im November 2022 löste die Anwendung einen regelrechten KI-Hype aus, der dazu führte, dass unzählige weitere KI-Services auf den Markt kamen. Bei den stetigen Entwicklungen verliert man schnell den Überblick darüber, welche Chatbots es gibt, wofür sie sich eignen und wie sie sich unterscheiden. In diesem Artikel findest du die wichtigsten und meistgenutzten ChatGPT-Alternativen im Überblick – wir erklären, was sie ausmacht und worin sie sich unterscheiden.
Claude – der sichere und analytische Begleiter
Claude wurde von der US-Firma Anthropic entwickelt, einem Unternehmen, das von ehemaligen OpenAI-Mitarbeiter:innen gegründet wurde. Die erste Version erschien im März 2023.
Claude ist darauf ausgelegt, Texte zu verstehen, zu schreiben und zu analysieren – von wissenschaftlichen Artikeln über juristische Dokumente bis hin zu Programmcode. Die KI kann mit großen Mengen an Daten umgehen, Informationen strukturieren und präzise Zusammenfassungen liefern. Besonders beliebt ist Claude bei Journalist:innen, Forschenden und Unternehmen, die Wert auf verlässliche, sachliche Ausgaben legen.
Der entscheidende Unterschied zu ChatGPT liegt im Konzept der sogenannten „Constitutional AI“. Dieses Prinzip sorgt dafür, dass Claude auf Basis klarer ethischer Leitlinien arbeitet – etwa, um unangemessene oder voreingenommene Antworten zu vermeiden. Im Vergleich zu ChatGPT gilt Claude als etwas „vorsichtiger“, liefert dafür aber oft ausgewogener formulierte und nachvollziehbar begründete Ergebnisse.
Claude kann grundsätzlich kostenlos genutzt werden – allerdings mit gewissen Einschränkungen. In der Gratisversion steht nur ein kleineres Modell zur Verfügung, und die Anzahl der täglichen Anfragen ist begrenzt. Wer regelmäßig oder professionell mit Claude arbeitet, kann auf das kostenpflichtige Abo für 20 US-Dollar im Monat wechseln. Dieses bietet Zugang zu den stärkeren Modellen wie Claude 3 Opus oder 3.5 Sonnet, erlaubt längere Texteingaben, liefert schnellere Ergebnisse und garantiert eine stabilere Leistung, selbst bei hoher Serverauslastung.
Gemini – die Google-Antwort auf ChatGPT
Gemini, früher unter dem Namen „Bard“ bekannt, ist Googles eigener KI-Chatbot, der ebenfalls im März 2024 erstmals auf dem freien Markt verfügbar war.
Gemini ist ein multimodales Modell, das nicht nur Text versteht, sondern auch Bilder, Videos und Audio verarbeiten kann. Das macht den Bot besonders vielseitig: Du kannst ihn etwa bitten, ein Foto zu analysieren, ein Diagramm zu erklären oder einen Text in mehreren Sprachen zu überarbeiten.
Ein großer Vorteil von Gemini ist seine nahtlose Integration in das Google-Ökosystem. Ob in Gmail, Google Docs oder Android – der Chatbot kann direkt in viele bekannte Dienste eingebunden werden. Für Nutzer:innen, die ohnehin mit Google-Produkten arbeiten, ist Gemini deshalb besonders praktisch.
Im Vergleich zu ChatGPT ist Gemini stärker auf Alltags- und Produktivitätsanwendungen ausgelegt. ChatGPT punktet hingegen bei Kreativität, Textqualität und individueller Anpassbarkeit. Genaueres dazu findest du in unserem Artikel „ChatGPT vs. Gemini“.
Auch Googles Gemini ist in einer kostenlosen Basisversion verfügbar. Diese eignet sich gut für einfache Alltagsanfragen und bietet eine solide Integration in Google-Dienste wie Gmail oder Docs. Wer mehr Leistung möchte, kann für 21,99 Euro im Monat zu Google AI Pro upgraden. Das Abo schaltet das leistungsfähigere Modell Gemini 2.5 Pro frei, das komplexere Aufgaben, längere Texte und multimodale Eingaben (z. B. Bild- und Dateianalyse) unterstützt. Zudem arbeitet es spürbar schneller und bietet zusätzliche Tools, die in der Gratisversion fehlen.
Perplexity – der Suchmaschinen-Assistent
Perplexity AI wurde 2022 gegründet und versteht sich als „Antwortmaschine“ anstelle einer klassischen Suchmaschine. Die Plattform kombiniert KI-Dialog mit Live-Webrecherche – ähnlich wie ChatGPT Plus mit aktivierter Browsing-Funktion, nur noch direkter.
Wenn du Perplexity eine Frage stellst, bekommst du aktuelle Informationen inklusive Quellenangaben und weiterführenden Links. Das macht das Tool besonders nützlich für Recherchen, Marktanalysen oder wissenschaftliche Arbeiten. Zudem erkennt Perplexity den Kontext über mehrere Fragen hinweg und kann so fundierte, zusammenhängende Antworten geben.
Im Gegensatz zu ChatGPT ist Perplexity also nicht primär kreativ oder textproduzierend, sondern faktenorientiert und transparent. Es eignet sich perfekt für alle, die Wert auf verlässliche, überprüfbare Informationen legen und sich die manuelle Google-Suche sparen möchten. Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten findest du in unserem separaten „Perplexity vs. ChatGPT“-Vergleich.
Perplexity AI kann kostenlos genutzt werden und überzeugt bereits in dieser Version mit Live-Websuche, aktuellen Informationen und Quellenangaben. Für intensivere Nutzung gibt es die Pro-Version für 20 US-Dollar im Monat, die auf leistungsstärkere Modelle zugreift, längere Kontexte unterstützt und mehr tägliche Suchanfragen ermöglicht. Außerdem profitieren Pro-Nutzer:innen von erweiterten Analysefunktionen, schnellerer Reaktionszeit und höherer Präzision bei der Informationssuche.
Copilot – die ChatGPT-Alternative für Programmierer:innen
Microsoft Copilot ist der hauseigene KI-Assistent von Microsoft und wurde Ende 2023 offiziell in Windows 11 sowie in Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint und Outlook integriert. Entwickelt in enger Zusammenarbeit mit OpenAI, nutzt Copilot die gleichen Sprachmodelle wie ChatGPT, ist aber direkt in die Microsoft-Programme eingebettet.
Copilot unterstützt dich beim Schreiben, Analysieren und Zusammenfassen von Inhalten. In Word kann er Texte entwerfen oder überarbeiten, in Excel Daten auswerten und Formeln erstellen und in PowerPoint hilft er dir beim Gestalten von Präsentationen. In Outlook wiederum kann er E-Mails verfassen, sortieren und wichtige Informationen hervorheben. Dadurch wird Copilot zu einem echten Produktivitätsbooster im Büroalltag.
Im Vergleich zu ChatGPT ist Microsoft Copilot also stärker auf Produktivität und Office-Anwendungen ausgerichtet, während ChatGPT mehr Raum für kreative und frei formulierte Aufgaben bietet. Wer täglich mit Microsoft 365 arbeitet, profitiert von der nahtlosen Integration des Copilot-Assistenten direkt in seine Arbeitsumgebung. Im Artikel „ChatGPT vs. Copilot“ nehmen wir die beiden KI-Tools noch etwas genauer unter die Lupe.
Was die Kosten betrifft, bietet Microsoft Copilot zwei Nutzungsebenen: Die kostenlose Version, die direkt in Windows integriert ist, ermöglicht grundlegende Aufgaben wie das Erstellen von Texten oder das Beantworten von Fragen über Bing Chat. Die Bezahlversionen, etwa Copilot Pro (für Privatnutzer:innen) oder Microsoft 365 Copilot (für Unternehmen), schalten erweiterte Funktionen frei – darunter die direkte Integration in Office-Apps oder schnellere Rechenleistung.
DeepSeek – die aufstrebende Open-Source-Alternative
DeepSeek ist eine KI-Lösung aus China, die Anfang 2025 mit der Version R1-0528 vorgestellt wurde. Das Unternehmen hinter DeepSeek verfolgt das Ziel, leistungsstarke und transparente KI-Modelle zu entwickeln, die auch als Open-Source-Variante zur Verfügung stehen.
DeepSeek ist auf hohe Rechenleistung, komplexe Logikaufgaben und datenintensive Analysen spezialisiert. Es kann lange Texte verarbeiten, mathematische Probleme lösen, Programmiercode generieren und in wissenschaftlichen Kontexten eingesetzt werden. Besonders spannend: Das Modell lässt sich auf eigenen Servern betreiben, was für Entwickler:innen oder Unternehmen mit hohen Datenschutzanforderungen interessant ist.
Im Vergleich zu ChatGPT ist DeepSeek technisch anspruchsvoller in der Handhabung, bietet aber mehr Kontrolle, Anpassungsfreiheit und Kostentransparenz. Es richtet sich also weniger an Gelegenheitsnutzer:innen, sondern an Technikaffine, Forschende und Profis, die eigene KI-Lösungen betreiben möchten.
DeepSeek ist teils kostenlos nutzbar, insbesondere in Form von Open-Source-Modellen, die selbst gehostet werden können. Diese Variante erfordert allerdings technisches Know-how und bietet keine garantierte Performance. Alternativ gibt es gehostete Bezahlversionen, bei denen DeepSeek auf den Servern der Provider betrieben wird. Diese liefern höhere Rechenleistung, längere Kontexteingaben, stabile Performance und priorisierten Support – ideal für professionelle Nutzer:innen und Unternehmen mit hohen Datenanforderungen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern rechnet DeepSeek nach tatsächlichem Nutzungsaufwand ab. Die Preise können leicht variieren, liegen derzeit jedoch bei etwa 0,28 US-Dollar pro einer Million Input-Tokens und 0,42 US-Dollar pro einer Million Output-Tokens. Zum Vergleich: Eine normale DIN-A4-Seite in Word entspricht ungefähr 800 Tokens – die Kosten pro Seite liegen also im Bruchteil eines Cents.
Fazit
ChatGPT bleibt die bekannteste und vielseitigste KI-Plattform der Welt – doch der Markt bietet heute viele spannende Alternativen mit klaren Stärken:
- Claude überzeugt durch seine sachliche, ethisch reflektierte Arbeitsweise.
- Gemini punktet mit Google-Integration und Multimodalität.
- Perplexity liefert faktenbasierte Antworten mit Quellenangaben.
- Copilot ist der ideale Partner für Entwickler:innen.
- DeepSeek bietet Power und Freiheit für Profis, die Open Source bevorzugen.
Welche KI für dich die richtige ist, hängt davon ab, was du suchst: kreative Texte, präzise Informationen, Code-Support oder datengetriebene Analysen. Der KI-Markt ist heute vielfältiger denn je – und das ist eine gute Nachricht für alle, die Künstliche Intelligenz gezielt einsetzen möchten.
FAQ
Die meisten Cloud-KIs benötigen Internetzugang. Einige kleinere Modelle – etwa Open-Source-Varianten von DeepSeek oder LLaMA – lassen sich aber auf eigenen Rechnern oder Servern lokal betreiben.
Ja. Alle genannten Plattformen bieten mobile Web-Versionen oder eigene Apps an. Besonders Perplexity und ChatGPT selbst haben sehr benutzerfreundliche mobile Oberflächen.