ChatGPT: Was ist das?
04.11.2025
Das Wichtigste auf einen Blick
- ChatGPT ist ein Chatbot der auf Large Language Models (LLMs) basiert.
 - Das Tool kann u. a. Texte erstellen, Informationen zusammentragen und Code generieren.
 - Die Steuerung funktioniert komplett über natürliche Sprache.
 - Beim Output der KI können sich Fehler wie falsche oder veraltete Infos einschleichen.
 
Was hinter dem Chatbot steckt
ChatGPT ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Chatbot, der natürliche Sprache verstehen und selbst Texte erzeugen kann. Entwickelt wurde das Tool vom US-amerikanischen Forschungsunternehmen OpenAI, das sich seit seiner Gründung 2015 mit der Entwicklung sicherer und leistungsfähiger KI-Systeme beschäftigt.
Nach mehreren Jahren intensiver Forschung an sogenannten großen Sprachmodellen (Large Language Models, kurz LLMs), die die Grundlage des Programms bilden, wurde ChatGPT am 30. November 2022 erstmals öffentlich zugänglich gemacht.
Seitdem veröffentlichte OpenAI schrittweise die Modelle GPT-1, GPT-2 und GPT-3, bevor mit der Kombination aus GPT-3.5 und der Methode des Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF) die heute bekannte ChatGPT-Version entstand. Bis zur Veröffentlichung 2022 wurde also rund fünf Jahre lang an den zugrunde liegenden Modellen und Trainingsverfahren gearbeitet. Das Ergebnis ist ein System, das auf natürliche Eingaben reagieren und menschenähnliche Texte generieren kann – und damit die Art, wie Menschen mit Computern interagieren, grundlegend verändert hat.
Wie dieses System funktioniert und wie du es benutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Wie funktioniert ChatGPT?
ChatGPT basiert auf einem großen Sprachmodell, das darauf trainiert wurde, Sprache zu verstehen und selbst Texte zu formulieren. Dafür wurde die KI mit riesigen Mengen an Texten aus dem Internet, Büchern und Artikeln gefüttert, um zu lernen, wie Wörter und Sätze miteinander verbunden sind. Das Modell erkennt also Muster in der Sprache und kann daraus ableiten, welches Wort oder welcher Satz am besten als Nächstes passt.
Die zugrunde liegende Technologie nennt sich Transformer-Architektur. Sie ermöglicht es ChatGPT, den Zusammenhang einer ganzen Unterhaltung zu erfassen – also nicht nur einzelne Wörter zu betrachten, sondern den gesamten Kontext zu verstehen. Dadurch kann der Chatbot auch auf komplexe Fragen sinnvoll reagieren.
Für Nutzer:innen ist das System einfach zu bedienen: Man gibt seine Anfrage in normaler Sprache ein – sogenannte Prompts – und erhält innerhalb von Sekunden eine Antwort. So entsteht ein natürlicher Dialog, in dem ChatGPT den Gesprächsverlauf berücksichtigt und seinen Stil anpassen kann.
Wofür kann ich ChatGPT verwenden?
ChatGPT kann in vielen unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden – vom Texten über Lernen bis hin zu kreativen oder technischen Aufgaben. Je nach Bedarf hilft der Chatbot dabei, Arbeitsschritte zu vereinfachen, Ideen zu entwickeln oder Wissen zu strukturieren.
Hier ist eine Auflistung der gängigsten Anwendungsfälle:
- Texterstellung und Überarbeitung: ChatGPT kann E-Mails, Blogartikel oder Social-Media-Beiträge schreiben, überarbeiten oder kürzen.
 - Lernen und Verstehen: Das Tool erklärt schwierige Themen in einfachen Worten und hilft beim Erstellen von Zusammenfassungen oder Übungsfragen.
 - Recherche und Informationsaufbereitung: ChatGPT fasst Informationen zusammen, erstellt Gliederungen und kann in der Bezahlversion auch aktuelle Webdaten mit Quellenangaben abrufen.
 - Programmierung: Der Chatbot unterstützt beim Schreiben und Debuggen von Code und kann Programmierkonzepte oder Fehlermeldungen verständlich erklären.
 - Tabellen und Daten: ChatGPT kann einfache Berechnungen durchführen, Daten in Tabellenform bringen oder vorhandene Datensätze analysieren.
 - Kreative Arbeit: Ob Ideenfindung, Storytelling oder Werbetexte – ChatGPT liefert kreative Vorschläge und kann als Inspirationsquelle dienen.
 
Braucht man Vorwissen, um ChatGPT zu benutzen?
Um ChatGPT zu verwenden, braucht man kein technisches oder fachliches Vorwissen. Der Chatbot ist so konzipiert, dass er mit natürlicher Sprache funktioniert – man schreibt also einfach, was man wissen oder erreichen möchte, und ChatGPT antwortet entsprechend. Dadurch ist der Einstieg besonders niedrigschwellig, selbst für Menschen, die sonst wenig Erfahrung mit digitalen Tools haben.
Wer bessere Ergebnisse erzielen möchte, profitiert allerdings davon, klare und präzise Anweisungen zu geben. Je genauer beschrieben wird, was das Tool tun soll – etwa gewünschter Stil, Textlänge oder Zielgruppe –, desto passender fallen die Antworten aus. Es lohnt sich auch, bei Bedarf nachzufragen oder um Überarbeitungen zu bitten, da ChatGPT den bisherigen Verlauf des Gesprächs berücksichtigt und Vorschläge anpassen kann.
Man muss also keine Programmierkenntnisse haben, um mit ChatGPT zu arbeiten. Ein wenig Übung im Formulieren der Prompts hilft jedoch, das volle Potenzial des Tools auszuschöpfen. Insgesamt ist ChatGPT so gestaltet, dass sowohl Einsteiger:innen als auch erfahrene Nutzer:innen effektiv damit arbeiten können. Neue Features wie ChatGPT-Agent machen die Arbeit mit der KI-Lösung noch einfacher und effizienter.
ChatGPT: Was ist das Wichtigste, auf das man achten muss?
Auch wenn ChatGPT ein beeindruckendes und vielseitiges Tool ist, ist es nicht fehlerfrei. Über die Zeit, in der es inzwischen auf dem Markt verfügbar ist, haben sich einige Probleme herauskristallisiert, die beim Verwenden des Chatbots häufiger auftreten. Das bedeutet nicht, dass du auf die Verwendung verzichten solltest. Allerdings lohnt es sich, auf diese Dinge zu achten:
- Faktenfehler („Halluzinationen“): Das Modell kann plausibel klingende, aber falsche Aussagen produzieren.
 - Aktualität und Abdeckung: Je nach Modell/Webzugriff können Infos fehlen oder veraltet sein.
 - Bias und Fairness: Trainingsdaten enthalten Verzerrungen; trotz Sicherheitsmechanismen sind Ausgaben nicht völlig frei von Bias.
 - Datenschutz und Urheberrecht: Fragen zu Trainingsdaten, Verarbeitung sensibler Inhalte, Zitierpraxis und Lizenzierung kreativer Outputs.
 - Nachvollziehbarkeit: Entscheidungen sind schwer erklärbar; es gibt keine „klassische“ Quellenkette wie in Suchmaschinen.
 - Konsistenz und Stil: In langen Projekten variiert Ton/Stil; man braucht klare Styleguides oder Prompt-Vorlagen.
 - Nutzungsgrenzen und Kosten (je nach Abo): Limits für Nachrichten, Dateigröße und Tools; einige Top-Features sind nur in Bezahlversionen wie ChatGPT Plus verfügbar.
 - Abhängigkeit und Qualitätskontrolle: Risiko, zu viel zu delegieren; Qualität steigt mit guter Anleitung und menschlicher Endredaktion.
 
Fazit
ChatGPT ist ein universeller Text- und Wissensassistent, der seit Ende 2022 produktives Arbeiten massiv beschleunigt – vom Schreiben über Recherche bis Coding. Technisch basiert die Lösung auf einem Large Language Model, das mithilfe sogenannter Transformer und durch Reinforcement Learning verfeinert wurde. Praktisch arbeitet man über Prompts im Dialog mit dem Chatbot zusammen.
Auch ohne Vorkenntnisse nutzbar, entfaltet ChatGPT sein Potenzial besonders, wenn Aufgaben präzise beschrieben, Kontexte geteilt und Ergebnisse geprüft werden. Grenzen bleiben bei Faktenverlässlichkeit, Bias, Datenschutz und gelegentlicher Inkonstanz. Richtig eingesetzt, ist ChatGPT jedoch ein starkes Produktivitätswerkzeug – für Lernen, Schreiben, Entwickeln und vieles mehr.
FAQ
ChatGPT versteht und schreibt in vielen Sprachen, darunter Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Die besten Ergebnisse liefert das Tool allerdings meist auf Englisch.
Nein. ChatGPT benötigt eine aktive Internetverbindung, da die Berechnungen auf den Servern von OpenAI durchgeführt werden.
Ja, Chatverläufe werden vorübergehend gespeichert, um die Nutzung zu ermöglichen und das System zu verbessern. In den Einstellungen kann man jedoch festlegen, dass keine Daten für Trainingszwecke verwendet werden.
Ja, ChatGPT ist auch als App für iOS und Android verfügbar. Die Funktionen entsprechen weitgehend der Webversion, inklusive der Anmeldung über den gleichen Account.