
Identitätsdiebstahl: Das kannst du tun
21.07.2025
Inhaltsverzeichnis
Was ist Identitätsdiebstahl?
Identitätsdiebstahl gehört zu den häufigsten Formen digitaler Kriminalität. Doch was genau bedeutet Identitätsdiebstahl – insbesondere im Internet? Gemeint ist die unbefugte Nutzung personenbezogener Daten, um sich gegenüber Dritten als eine andere Person auszugeben. Dabei können Informationen wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Zugangsdaten oder Kontoinformationen missbraucht werden. Meist ist das Ziel, sich mit der falschen Identität finanzielle oder persönliche Vorteile zu verschaffen, zum Beispiel durch den Abschluss von Verträgen, die Bestellung von Waren oder den Zugriff auf Online-Konten.
Die Auswirkungen für Betroffene sind erheblich. Neben finanziellen Schäden drohen rechtliche Folgen, ein Verlust der Kreditwürdigkeit sowie Reputationsschäden, die sich sowohl privat als auch beruflich auswirken können. Besonders kritisch: Viele merken den Missbrauch ihrer Daten erst, wenn der Schaden bereits entstanden ist.
Identitätsmissbrauch: Vorgehensweisen im Überblick
Nach dem Datendiebstahl setzen Kriminelle die Informationen gezielt ein – oft für finanzielle Zwecke. Ein häufiges Szenario ist der Identitätsdiebstahl im Finanzwesen: Hier eröffnen Kriminelle unter falschem Namen Konten, beantragen Kredite oder bestellen Waren auf Rechnung.
Eine besonders schwer erkennbare Form ist der synthetische Identitätsdiebstahl. Dabei vermischen Täter echte Daten – etwa eine Sozialversicherungsnummer – mit frei erfundenen Angaben wie Namen oder Adressen. Auf diese Weise entsteht eine fiktive, aber glaubwürdig wirkende Identität, die sich gezielt für Betrug einsetzen lässt.
Ebenfalls weit verbreitet sind sogenannte Account-Takeover-Angriffe. Dabei übernehmen Kriminelle bestehende Online-Konten – etwa bei Banken, E-Mail-Anbietern oder sozialen Netzwerken – und ändern die Zugangsdaten, um den rechtmäßigen Zugriff zu verhindern. Anschließend nutzen sie die Konten für weitere Betrügereien oder verkaufen die Zugangsdaten im Darknet.
Häufige Techniken des Identitätsdiebstahls im Internet
Cyberkriminelle bedienen sich unterschiedlichster Mittel, um an persönliche Daten zu gelangen. Die folgenden Techniken zählen zu den am weitesten verbreiteten Methoden:
- Phishing: Betrügerische E-Mails oder Webseiten, die Nutzer zur Preisgabe vertraulicher Daten verleiten.
- Datenlecks: Sicherheitslücken bei Unternehmen, durch die große Mengen persönlicher Daten veröffentlicht werden.
- Malware: Schadsoftware, die heimlich auf Geräten installiert wird und Informationen ausspäht.
- Spyware: Programme, die das Nutzerverhalten beobachten und sensible Daten erfassen.
- WLAN-Abhöraktionen: Das Mitlesen von Daten in ungesicherten oder öffentlichen WLAN-Netzwerken.
- SIM-Swapping: Der Missbrauch einer Mobilfunknummer, um Zwei-Faktor-Codes oder TANs abzufangen.
Die genannten Methoden sind technisch geprägt und erfordern oft digitalen Zugang zu Geräten oder Netzwerken. Doch auch im Alltag gibt es analoge Wege, um an persönliche Daten zu gelangen. Beim sogenannten Dumpster Diving durchforsten Täter Papiermüll nach vertraulichen Unterlagen wie Kontoauszügen, Rechnungen oder behördlichen Schreiben. Beim Shoulder Surfing versuchen sie, Passwörter oder PINs durch gezieltes Beobachten an Geldautomaten, Smartphones oder Laptops auszuspähen. Auch solche einfachen, oft unterschätzten Methoden können für einen Identitätsdiebstahl ausreichen.

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Wie erkenne ich Identitätsdiebstahl?
Identitätsdiebstahl bleibt oft lange unentdeckt – doch es gibt klare Warnsignale, auf die man achten sollte. Häufig erfahren Betroffene erst durch Zufall, dass ihre Daten missbraucht wurden – etwa beim Blick auf den Kontoauszug, beim Versuch, einen Kredit zu beantragen oder durch eine unerwartete Mitteilung eines Unternehmens. Wer aufmerksam ist, kann verdächtige Aktivitäten frühzeitig erkennen und größeren Schaden verhindern.
Zu den typischen Hinweisen zählen:
- Unbekannte Transaktionen: Auf Kontoauszügen erscheinen Zahlungen oder Abbuchungen, die nicht selbst veranlasst wurden.
- Ungewöhnliche Mitteilungen: Man erhält Briefe, E-Mails oder Anrufe zu Kreditkarten, Konten oder Verträgen, die nie beantragt wurden.
- Probleme bei der Kreditvergabe: Kreditanträge werden abgelehnt oder der SCHUFA-Score verschlechtert sich plötzlich ohne nachvollziehbaren Grund.
- Verdächtige Kontoaktivitäten: Es kommt zu Anmeldungen von unbekannten Geräten oder Passwörter funktionieren plötzlich nicht mehr.
- Fehlende Post: Wichtige Schreiben, etwa von Banken, Versicherungen oder Behörden, bleiben aus – möglicherweise, weil sie abgefangen oder umgeleitet wurden.
Auch im digitalen Alltag gibt es Hinweise: Verdächtige Anmeldungen bei Online-Diensten, Benachrichtigungen über Logins von unbekannten Geräten oder plötzlich nicht mehr funktionierende Passwörter können darauf hindeuten, dass jemand Zugriff auf persönliche Konten erlangt hat.
Wer eines oder mehrere dieser Anzeichen feststellt, sollte schnell reagieren, um weitere Schäden zu verhindern und geeignete Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Vorbeugung gegen den Identitätsdiebstahl im Internet
Ein wirksamer Schutz vor Identitätsdiebstahl beginnt mit der Kombination aus technischem Grundschutz und einem bewussten Umgang mit persönlichen Daten. Die folgenden Maßnahmen helfen dir, deine digitale Identität zuverlässig abzusichern:
1. Sichere Zugangsdaten verwenden
Nutze für jedes Online-Konto ein starkes, einzigartiges Passwort. Ein Passwort-Manager hilft dabei, den Überblick zu behalten und komplexe Kennwörter sicher zu speichern. Aktiviere zusätzlich überall dort, wo es möglich ist, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Sie bietet einen zusätzlichen Schutz, selbst wenn ein Passwort kompromittiert wurde.
2. Sensibel mit persönlichen Daten umgehen
Überlege genau, wem du welche Daten zur Verfügung stellst – ob auf Webseiten, in Formularen oder in sozialen Netzwerken. Teile keine vertraulichen Informationen öffentlich und sei besonders vorsichtig mit sensiblen Dokumenten wie Ausweisen, Reisepässen oder Versicherungsunterlagen. Diese sollten weder unverschlüsselt gespeichert noch ungesichert verschickt werden.
3. Phishing und Betrugsversuche erkennen
Phishing-Mails und gefälschte Webseiten gehören zu den häufigsten Einfallstoren für Identitätsdiebstahl. Achte auf verdächtige Nachrichten, die dich zur Eingabe persönlicher Daten auffordern – insbesondere bei E-Mails, die offiziell aussehen, aber ungewöhnliche Links oder Dateianhänge enthalten.
4. Geräte und Netzwerke absichern
Ein aktueller Virenschutz, regelmäßige Software-Updates und ein sicheres WLAN sind essenziell. Für umfassenden Schutz empfiehlt sich eine Sicherheitslösung wie der O2 Onlineschutz. Sie schützt deine Geräte vor Malware, Phishing-Angriffen und weiteren digitalen Bedrohungen – automatisch und in Echtzeit.
Auch abseits des Internets lauern Risiken für den Identitätsdiebstahl. Sensible Dokumente wie Kontoauszüge oder Versicherungsunterlagen solltest du stets geschreddert entsorgen. Bleibt wichtige Post unerwartet aus, kann das ein Hinweis auf einen Missbrauch sein – etwa durch manipulierte Adressdaten. Der wirksamste Schutz entsteht durch die Kombination aus digitaler und analoger Vorsicht.
Fazit
Identitätsdiebstahl ist eine reale Gefahr mit teils schwerwiegenden Folgen. Wer persönliche Daten bewusst schützt – online wie offline – kann das Risiko deutlich reduzieren. Mit sicheren Passwörtern, Zwei-Faktor-Authentifizierung, einem wachsamen Blick für Warnsignale und einem verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Informationen bist du bestens vorbereitet.
FAQ
Beachte folgende Hinweise: Verwende sichere, unterschiedliche Passwörter und gib persönliche Daten nur auf vertrauenswürdigen Seiten ein. Öffne keine verdächtigen Links in E-Mails oder Nachrichten. Halte deine Geräte durch regelmäßige Updates geschützt und vermeide öffentliches WLAN für sensible Vorgänge – oder nutze ein VPN für mehr Sicherheit.
Ein Datenleck lässt sich in der Regel nicht selbst feststellen – es sei denn, man verfügt über die erforderlichen technischen Kenntnisse. Umso wichtiger ist es, auf offizielle Mitteilungen von Unternehmen und auf Medienberichte über bekannte Sicherheitsvorfälle zu achten.
Hinweise auf ein Datenleck können auch ungewöhnliche Aktivitäten in deinen Konten sein – etwa unerklärliche Logins, Passwortänderungen oder Benachrichtigungen von Diensten über Sicherheitsvorfälle.
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